Refik Halid Karay

Geschichten aus der Heimat und der Fremde

Erschienen bei Literaturca
Cover von Literaturca

Der Journalist und Satiriker Refik Halid Karay (1888-1965) zählt zu den bedeutendsten türkischen Schriftstellern des zwanzigsten Jahrhunderts. Wegen seiner scharfzüngigen Kritik an den Jungtürken in der Endphase des Osmanischen Reichs und an den Kemalisten zu Beginn der Republik wurde er zweimal in die Verbannung geschickt, zuerst nach Anatolien und dann nach Beirut und Syrien. In den Geschichten aus der Heimat und der Fremde hat er seine Erfahrungen in dieser Verbannung verarbeitet. Sie zählen zu seinen literarisch wertvollsten Werken. Mit objektivem und ungeschöntem Blick beschreibt er Anatolien und die arabischen Länder. Vaterlandsliebe, Nationalismus, Freiheit, Unrecht, Ausbeutung, Heimweh, Einsamkeit und Liebe sind Motive, die immer wieder vorkommen. Oft sind die Geschichten von düsterer Grundstimmung und selten nehmen sie ein gutes Ende. Karay zählt zu den ersten türkischen Autoren, die sich literarisch aus dem Istanbuler Stadtmilieu lösten und Anatolien als Schauplatz ihrer Erzählungen wählten. Seine realitätsnahe Beschreibung Anatoliens und seiner Bevölkerung machte ihn zu einem typischen Vertreter der türkischen Nationalliteratur.