Tom Horn

Regierungsscout unter Apachen

Erschienen bei BoD, auch als E-Book

Tom Horn (1860-1903) war ein gefürchteter amerikanischer Weidedetektiv, den Rinderbarone anwarben, um Viehdiebstähle zu unterbinden. Wegen des angeblichen Mordes an einem 14-Jährigen wurde er zum Tode verurteilt. Vor seiner Hinrichtung schrieb er seine Memoiren nieder, die vor allem seine Zeit als Regierungsscout in Arizona und Mexiko beleuchten, wo er während des Indianerkrieges Jagd auf Geronimo, den legendären Häuptling der aufständischen Chiricahua-Apachen, machte. Neben diesem spannenden Bericht enthält die Autobiografie zahlreiche Briefe und Stellungnahmen von Tom Horn und seinen Freunden. Sie geben Einblick in die Umstände, die zu Horns Verurteilung führten, und sollten die Öffentlichkeit posthum von dessen Unschuld überzeugen.

Ein lesenswertes Selbstzeugnis für alle, die sich für den amerikanischen Wilden Westen interessieren.

Hüseyin Rahmi Gürpınar

Gulyabani

Erschienen bei Literaturca

Der Schriftsteller Hüseyin Rahmi Gürpınar (1864-1944) zählte zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Vom französischen Realismus und Naturalismus geprägt, aber auch türkische Erzähl- und Theatertraditionen nicht vernachlässigend, bemühte er sich, die türkische Gesellschaft in einer leichtverständlichen Sprache aufzuklären. In seinem Gespensterroman Gulyabani greift er den im Volk weitverbreiteten Aberglauben auf und versucht ihn rational auf humorvolle und satirische Weise zu widerlegen. Indem einige Unholde den Glauben an Feen, Geister und Dämonen für ihre unmoralischen und kriminellen Absichten missbrauchen, entlarvt er ihn als völlig wirklichkeitsfremd.

Haldun Taner

Der Mann des Tages

Erschienen bei Literaturca

Der türkische Theatermann Haldun Taner (1915-1986) begann seine künstlerische Karriere zunächst mit Kurzgeschichten. Erst in den 1950er Jahren wandte er sich dem Schauspiel zu, das er am renommierten Wiener Max-Reinhardt-Seminar zwei Jahre lang intensiv studierte. Anschließend schrieb er vornehmlich Theaterstücke und entwickelte sich in den 1960er Jahren zu dem beliebtesten und produktivsten Bühnenautor der Türkei. Dort war Taner wegweisend für die Anerkennung des Kabaretts, aber auch für die Entwicklung des modernen und vor allem des epischen Theaters. Seine Bühnenwerke und Erzählungen, stets im großstädtischen Milieu angesiedelt, sind von feinsinnigem Humor und Spott geprägt und zeichnen sich durch eine satirisch-kritische Betrachtung der sozialen und politischen Verhältnisse in der Türkei aus.

Dieser Band, der ein Einblick in das Schaffen Haldun Taners vermitteln möchte, beginnt mit dem Stück Der Mann des Tages, seinem Erstlingswerk, das heute zu seinen bekanntesten Bühnenwerken zählt. Es handelt davon, wie ein im Volk beliebter Professor von einer Partei gedrängt wird, sich für sie politisch zu engagieren, um eine anstehende Wahl zu gewinnen. Taner zeigt hier auf, wie der einzelne im politischen Betrieb instrumentalisiert und zwischen den Parteimühlen zerrieben werden kann.

Um einen Einblick in das erzählerische Werk Taners zu geben, wurden zusätzlich einige Kurzgeschichten in diesen Band aufgenommen. Manche sind besonders abgründig und komisch, andere haben einen eindeutigen Deutschlandbezug, in denen er seine dreijährige Studienzeit im Heidelberg der 1930er Jahre verarbeitete. Den Abschluss bilden einige ausgewählte Kolumnen, die entstanden, als Taner 1980 für ein Jahr in Berlin weilte. Diese Kolumnen veröffentlichte er zunächst in der Zeitung Milliyet und brachte sie später gebündelt als Berliner Briefe heraus. Dort verarbeitete er seine Erfahrungen und Eindrücke in Deutschland, mit dem er zeitlebens sehr verbunden war, und vermittelte dem türkischen Leser aktuelle Tagespolitik aus seiner Sicht und ging darüber hinaus vor allem auf die deutsch-türkischen Beziehungen und die Situation der türkischen Gastarbeiter ein.

Refik Halid Karay

Geschichten aus der Heimat und der Fremde

Erschienen bei Literaturca
Cover von Literaturca

Der Journalist und Satiriker Refik Halid Karay (1888-1965) zählt zu den bedeutendsten türkischen Schriftstellern des zwanzigsten Jahrhunderts. Wegen seiner scharfzüngigen Kritik an den Jungtürken in der Endphase des Osmanischen Reichs und an den Kemalisten zu Beginn der Republik wurde er zweimal in die Verbannung geschickt, zuerst nach Anatolien und dann nach Beirut und Syrien. In den Geschichten aus der Heimat und der Fremde hat er seine Erfahrungen in dieser Verbannung verarbeitet. Sie zählen zu seinen literarisch wertvollsten Werken. Mit objektivem und ungeschöntem Blick beschreibt er Anatolien und die arabischen Länder. Vaterlandsliebe, Nationalismus, Freiheit, Unrecht, Ausbeutung, Heimweh, Einsamkeit und Liebe sind Motive, die immer wieder vorkommen. Oft sind die Geschichten von düsterer Grundstimmung und selten nehmen sie ein gutes Ende. Karay zählt zu den ersten türkischen Autoren, die sich literarisch aus dem Istanbuler Stadtmilieu lösten und Anatolien als Schauplatz ihrer Erzählungen wählten. Seine realitätsnahe Beschreibung Anatoliens und seiner Bevölkerung machte ihn zu einem typischen Vertreter der türkischen Nationalliteratur.